Was macht das Krankenhaus so wichtig und warum möchtest du es erhalten?

Eine gute Infrastruktur beinhaltet auch eine gute medizinische Versorgung. Das Krankenhaus garantiert mit den niedergelassenen Ärzten und Apothekern diese medizinische und pflegerische Versorgung unseres Mittelzentrums. Nicht nur, weil ich und viele andere im St. Josef Krankenhaus in Hermeskeil geboren sind, möchte ich es erhalten. Das Krankenhaus stellt, neben seiner wichtigen medizinischen Notwendigkeit, auch einen der wichtigsten Arbeitgeber in Hermeskeil dar. Hermeskeil ohne sein Krankenhaus ist für mich nicht vorstellbar.

Käme die Wiederbelebung deines Vereins „Rettet unser Krankenhaus“ wieder in Frage?

2010 habe ich mit vielen anderen die Bürgerinitiative „Rettet unser Krankenhaus“ gegründet. Zu der Gründungsversammlung kamen 80 Personen. Die Gründungsversammlung wählte mich seinerzeit zum ersten Vorsitzenden. Den Verein gibt es immer noch und er kann jederzeit reaktiviert werden. Dies sollte aber nur in enger Zusammenarbeit und mit Wissen und Wollen der Krankenhausleitung erfolgen, da ich unser Krankenhaus nicht ohne Not in etwaige, negative Schlagzeilen bringen möchte.

Welche Art von Gastronomie hast du dir für Hermeskeil vorgestellt und wie möchtest du sie unterstützen?

Gemäß meinem Motto „Bestehendes bewahren und Neues initiieren“ werde ich die bestehenden Lokale z.B. durch das Bewerben oder Initiieren eines überregionalen Mittagstisches unterstützen. Hermeskeil sollte eine Erlebnisgastronomie erhalten. Die Gäste fühlen sich dann an ein Restaurant gebunden, wenn nicht nur die Qualität der Speisen stimmt, sondern auch z.B. eine außergewöhnliche Inneneinrichtung geboten wird. Jeder Gastronom, der sich in Hermeskeil ansiedeln möchte oder bereits ein Unternehmen gegründet hat, wird von mir begleitet und unterstützt, indem ich die Gastronome regelmäßig zu gemeinsamen Treffen einladen werde. Wichtig ist eine gemeinsame Abstimmung des städtischen Gastrokonzeptes, was bislang noch nie in Hermeskeil stattgefunden hat.

Welches Restaurant fehlt dir noch in Hermeskeil?

Mir fehlt ein Restaurant, das die gutbürgerliche Küche mit regionalen Produkten anbietet. Die Betreiber der Spießbratenhalle in Schillingen kenne ich seit Kindheitstagen. Gespräche mit ihnen sollte Hermeskeil nutzen.

Wie stehst du zu dem Bau einer neuen Kita?

Ich begrüße ausdrücklich die Schaffung neuer Kindertagesplätze. Wichtig ist aber auch, dass dies im finanziellen Rahmen des Möglichen erfolgt. Ich habe Vertrauen, dass dies der nächste Stadtrat gemeinsam mit Kreisverwaltung und dem Architektenteam schnellstmöglich umsetzen kann. Sollte es zu finanziellen Hürden kommen, könnten Investoren, mit denen ich bereits vorsorglich Kontakt aufgenommen habe, mit ins Boot kommen.

Wie stehst du zur Lage am Labach und was muss beim Bau beachtet werden?

Grundsätzlich vertraue ich darauf, dass der Ort der neuen Kita von Experten beraten und vorgeschlagen wurde. Was mir und scheinbar den Anliegern am Labach fehlt, ist ein Verkehrskonzept. Dieses werde ich schnellstmöglich in Auftrag geben.

Wie willst du die Fußgängerzone wiederbeleben?

Die Fußgängerzone muss so umgebaut werden, dass sich die Hermeskeiler und unsere Gäste – ob groß oder klein und auch körperlich beeinträchtigte (Inklusion) – dort wohl fühlen und somit Lust haben, dort länger zu verweilen. Immobilieneigentümer werde ich, egal wo sie wohnen, persönlich aufsuchen, um mit ihnen in den Dialog zu treten. Bereits im Grundgesetz steht in Artikel 14 Absatz 2: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“ Wir können froh sein, eine Fußgängerzone zu haben. Diese muss bei dem anstehenden Umbau alle Immobilieneigentümer mitnehmen, zumindest muss miteinander gesprochen werden. „Nicht gegeneinander, sondern miteinander“ ist da mein Motto.

Worauf können sich die „alteingesessenen“ Geschäfte verlassen? Was tust du für sie und was für die „Neuen“?

Die vorhandenen Einzelhändler werde ich, im Rahmen von Aktionen, gemeinsam mit dem HGV (wie z.B. Frühlingsmarkt, Bauernmarkt, Weihnachtsmarkt und verkaufsoffene Sonntage) unterstützen. Dies kommt selbstverständlich auch den Neuen zugute. Einzelhandel siedelt sich dort an, wo er willkommen ist. Dies werde ich massiv vorantreiben, indem ich mit Gründerzentren zusammenarbeiten und unermüdlich für den Standort Hermeskeil als Mittelzentrum werben werde. Die gezielte Kontaktaufnahme zu Investoren und Start-up-Unternehmen liegt mir besonders am Herzen.

Welches Geschäft fehlt dir noch in Hermeskeil?

Mir persönlich fehlt ein sogenannter Concept-Store in Hermeskeil, wie zum Beispiel in Trier der Concept-Store „Point“. Ich werde die Einzelhändler, Gastronomen und Vereine von Hermeskeil an einen Tisch bringen, um dieses Thema gemeinsam zu besprechen.

Bist du Pro Handelsketten oder eher für kleinere, unabhängige Unternehmen?

Ich bin für beides. Handelsketten und kleinere Unternehmen müssen sich nicht gegenseitig ausschließen. Wer sich in Hermeskeil neu ansiedeln möchte, ist selbstverständlich herzlich willkommen. Handelsketten gründen eher auf der „grünen Wiese“ als in Fußgängerzonen. Kleine Unternehmen mit einem besonderen Angebot suchen eher den Innenstadtbereich. Von daher schließt das Eine das Andere nicht aus.